Mittwoch, 12. September 2012

Donegal (4): Rückweg: Kinvara und "The Whitestrand"

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Tag 6: Buncrana - Spanish Point, Co. Clare (Freitag, 14.9.2012)

Auf dem Rückweg von Donegal nach Kenmare.

Stopp „1“: Back again im Craft Village, Donegal Town --->

(http://donegalcraftvillage.com/jewellery.html)







Stopp „2“: Kinvara. 















Hier war ich bereits 1977 ein paar Tage. Und hatte damals einen Fischer gefragt, 


















ob er mich nicht mal in die Galway Bay mitnehmen könne, am nächsten Tag.












Es wurde ein unvergessliches Erlebnis. Er hat die Fische, d.h., damals waren es Hummer, gefangen, während ich sie gefüttert habe. Es gab kaum Wellengang in der Galway Bay, aber ich erinnere mich immer noch sehr gut daran, wie seekrank ich wurde. Zwischendurch durfte ich dann mal ans Ruder, musste auf einen weit entfernten Zielpunkt an Land zusteuern ohne das Radargerät/Echolot ???? (gab es wirklich auf dieser Nussschale!) aus den Augen zu lassen.





Zurück in Dortmund hatte ich ein paar Abzüge von meinen Dias machen lassen und an den „Fisherman in Kinvara, Co. Kerry, Irland“ adressiert. Leider habe ich nie erfahren, ob sie auch wirklich angekommen sind. Was also lag näher, als mich heute zu vergewissern, ob er denn die Fotos vor 35 Jahren wohl erhalten hat.

Gesagt, getan: den ersten (!) Menschen in Kinvara angesprochen, der diesen Fischer „generationsmäßig“ ggf. kennen könnte. Er konnte. 
 

Ob ich Reiner, den deutschen Fischer meinen würde. Ich meinte. Ich vermutete zumindest stark, dass er Deutscher sei, obwohl er sich mir gegenüber damals nicht als solcher zu erkennen gab. 


Er wollte es ganz offensichtlich vermeiden. Obwohl er, Petri - Jünger eben, ganz deutlich wahrnehmbar die deutschsprachigen Losungen neben dem Steuer seines Bootes liegen hatte.

Reiner würde etwas außerhalb von Kinvara wohnen, es sei leicht zu finden. War es wirklich. Ich klopfte, recht gespannt darauf, was denn nun wohl passiert, an seine Haustür. Niemand meldet sich. Ich gehe um´s Haus herum, klopfe an ein Fenster – keine Rückmeldung. Doch da öffnet sich eine Türe und ich werde von einer recht zurückhaltend wirkenden, älteren Frau fragend angesehen.

Ich stelle mich vor und frage, ob sie denn wohl den Mann auf diesem Foto kennen würde (ich hatte mir noch einmal Fotoabzüge von damals machen lassen, bevor wir Anfang des Jahres wieder her gekommen sind). Die alte Frau erkannte den jungen Mann auf dem Foto sofort wieder und ich glaube, ein leicht erstauntes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wie auch immer …..? Ihr Mann sei im Garten bei der Arbeit.


Und dort traf ich ihn dann: weißes langes Haar, weißer Bart; Falten natürlich und ein freundlich ungläubiges Lachen, nachdem ich mich vorgestellt hatte und er die Fotos sah. Wie lange sei das her? 35 Jahre? 1977? Wirklich? Er konnte sich jedenfalls nicht erinnern. Freute sich aber ganz offensichtlich. Und wir kamen ins Gespräch: auf Englisch. Beide mit deutlich wahrnehmbarem deutschen Akzent.



Wie es sich wohl anhören würde, wenn er deutsch redete. Mit (welchem) irischem Akzent …..? Möglicherweise bekomme ich´s ja irgendwann noch heraus. Vielleicht im nächsten Jahr, wenn ich ihn fragen könnte, ob er mich noch einmal mitnimmt auf seine Muschelfarm, draußen auf der Galway Bay. Oder er mich mal hier in Kenmare besucht auf dem Weg zu seinem befreundeten Muschelfarm-Fischerkollegen nach Kilmackillogue. Liegt sozusagen von Kenmare aus um die Ecke.


Tag 7: The Whitestrand - Rückfahrt nach Kenmare (Samstag, 15.9.2012)


Auf dem Rückweg nach einer sehr intensiven und eindrucksvollen Woche. Wo waren wir noch mal vorgestern und: wie hieß der Ort am Lough Swilly nochmal, von dem aus normalerweise die Fähre nach Inishowen abgeht? Weißt du noch: die tollen Farben am Flussdelta bei …... ?

Zum Schwirren im Kopf von all den vielen Eindrücken, die wir hatten, gesellt sich die Gewissheit, eigentlich keine Bucht, keinen Pass und keinen Aussichtspunkt vermisst haben zu wollen. Unser Grundgefühl: die Woche war klasse.

Irgendwie auch bemerkenswert, dass viele Orte für uns sozusagen aus sich heraus eine Bedeutung bekamen. Unabhängig von geschichtlichen Ereignissen, aktuellen Begebenheiten und klangvollen Namen und Events, mit denen sie in Infobroschüren und Reiseführern in Verbindung gebracht werden.

Wir spüren noch die von Strandspaziergängen müden Knochen, unsere vom Wind zerzausten Haare, atmen immer noch die frische, salzhaltige Luft ein und sehen immer noch etwas von den uns ständig neu beeindruckenden Farbspielen, wie wir sie wieder einmal so intensiv erlebt haben, wie ´s nur möglich ist. 

Farben, wie es sie nur (!?!) in Irland gibt.

Wenn´s sich nicht grad mal wieder von seiner grauen Seite zeigt. Aber das war in dieser Woche dankenswerter Weise sehr, sehr selten.







Abendstimmung am Whitestrand, Co. Clare








The Whitestrand, Co. Clare





Nach der Übernachtung in Spanish Point noch ein allerletzter Gang am nächsten Morgen.













Es gibt sogar Strandgut zum Mitnehmen.





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chronologisch geht´s hier weiter:

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